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5 RFID-Trends 2025
Trend # 1: RFID mit künstlicher Intelligenz (KI)
Wir sehen, dass die Integration von RFID-Technologie mit künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) für den Praxiseinsatz in der Logistik zukünftig immer wichtiger wird. Denn innovative Datenanalysen lassen Trends erkennen, bspw. um die Nachfrage nach bestimmten Artikeln vorherzusagen. Lagerbestände können gezielt daraufhin optimiert werden, um Überbestände zu vermeiden. Gerade in saisonal getriebenen E-Commerce Logistikzentren sind KI-Daten-gestützte Entscheidungen sinnvoll, um in Peak-Zeiten lieferfähig zu sein.
Die massenhaft im logistischen Alltag generierten RFID-Daten – wie z. B. serialisierte Artikel-, Mengen- und Positionsdaten – eignen sich hervorragend, um Machine Learning-Modelle zu trainieren. Aber viel wichtiger: Aus diesem Datenschatz können wertvolle Insights, also entscheidungsrelevante Erkenntnisse abgeleitet werden. Wenn man weiß, wo es ungewöhnliche Warenbewegungen gibt oder welche Artikel in einer bestimmten Zone eine zu hohe Verweildauer haben, kann man aktiv gegensteuern.
Unternehmen, die mit KI-gestützten RFID-Systemen arbeiten, werden ihre Lieferketten für mehr Verlässlichkeit und Pünktlichkeit ausrichten können. Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im nationalen und internationalen Wettbewerb. Die Stärke von RFID-Technologie war es immer schon, Prozesse zu automatisieren. Durch Anreicherung mit Algorithmen der künstlichen Intelligenz kommen datengestützte Insights hinzu, um valide Management-Entscheidungen zu treffen. Ein Mechanismus, auf den wir zukünftig nicht mehr verzichten möchten.
Trend # 2: RFID und KI in Predictive Maintenance
Der Einsatz von RFID und BLE (Bluetooth Low Energy) in der vorausschauenden Wartung ist nicht neu und somit auch kein Trend. Doch in Zukunft wird sich das Potential der Radio-Frequency-Technologie im Bereich digitalisierter und automatisierter Wartung und Instandhaltung erst richtig entfalten. Nicht immer kann man an Maschinen herkömmliche Sensoren platzieren, die den Status einer Maschine erheben. BLE-Sensoren können diese Aufgabe übernehmen, benötigen aber eine Energiequelle. RFID-Transponder hingegen lassen sich auch ohne Energiequelle und Kabel an der Maschine anbringen. Es braucht nur einen RFID-Reader, um die Sensoren auf Entfernung auszulesen. So sind selbst in schwierigen Anlagenumgebungen digitalisierte, vorausschauende Wartungseinsätze über die gesamte Betriebslaufzeit der Anlage möglich.
Sense RFID-Tags sammeln Maschinendaten wie Temperatur, Vibration und Belastung. KI ist auch hier der Trend, der diese Daten mittels maschinellem Lernen in ein Modell übersetzt, das einen möglichen Ausfall durch Fehlfunktionen prognostiziert. Der Wartungseinsatz kann dadurch proaktiv geplant werden, bevor eine Störung und somit der Maschinenausfall eintritt. Das Servicepersonal wird rechtzeitig dafür allokiert und benötigte Ersatzteile werden bereitgestellt. Predictive Maintenance verhindert Ausfälle an der Maschine und erhöht deren Lebensdauer.
Trend #: 3 RFID Crossover – Hybride Technologien
Bei innovativen Trends beobachten wir oft, dass Anwender das Beste aus zwei Welten nutzen. Daraus entsteht etwas Neues. So einen Crossover-Trend sehen wir auch in der Logistik, wenn einerseits die Stärke von RFID genutzt und diese mit einer anderen Technologie kombiniert wird. Konkret: Der Anwender verfolgt ein serialisiertes Objekt mit RFID und kombiniert das Tracking und Tracing mit einer anderen Technologie, wie BLE, UWB, RTLS oder einem bildbasierten System. In einer Art „Best-of“-Verbindung identifiziert er auf Basis von RFID große Mengen mit einer sekundenschnellen Pulkerfassung und das kostengünstiger als mit anderen Lokalisierungssystemen, die wiederum ihre Stärke in der exakten Ortung von Gebinden haben.
Durch Nutzung bestehender Hardware-Infrastrukturen (z. B. Access Points) lassen sich kostengünstig zusätzliche Lokalisierungssysteme, z. B. WIFI- oder BLE-Ortung integrieren und gemeinsam mit dem RFID-System zu einer hybriden Lösung vereinen. So können Artikel und Mengen per RFID bestimmt und durch eine weitere Technologie präzise auf dem Ladungsträger geortet werden.
Trend # 4: RFID in USA
Riesige Distributionszentren machen die USA zum Pionierland für RFID. Aktuell wird dort wieder verstärkt in diese Auto-ID Technologie investiert. Viele Grossisten, Lebensmittelketten, Fastfoodkettenbetreiber und Paketdienstleister setzen auf RFID. Warum? Wahrscheinlich haben Unternehmen mit großem Sortiment verstanden, dass ihnen die Bestandstransparenz über RFID vor allem eines bringt: Treue Kunden. Das Lieferversprechen einzuhalten, wird immer mehr zur Dauer-Challenge. Sendungen zu tracken und über RFID den Kunden ebenso in den Stores alle Vorteile weiterzureichen, ist ein Trend, der vielleicht auch zu uns über den großen Teich schwappt. Interessant ist auf jeden Fall die Beobachtung, dass US-amerikanische Ketten nur Artikel von Lieferanten listen, die mit einem RFID-Label gekennzeichnet sind. Das Ziel: die eigene Lieferkette unter Kontrolle zu haben und von kompletter Transparenz in der Intralogistik zu profitieren. Bei der Investitionsbereitschaft von amerikanischen Unternehmen ist eine Sache immer gleich: Die Kosten eines RFID-Transponders werden nicht in den Mittelpunkt der Entscheidung gestellt, sondern der Innovations-Mehrwert, den dieser für sie und ihre Endkunden im Einsatz bringt.
Trend # 5: RFID Innovationen
Wir kennen RFID aus Industrie und Intralogistik. Jetzt bringen Hersteller wie Snapdragon, Zebra u.a. UHF (Ultrahochfrequenz) ins Smartphone. Endverbrauchern ist es durch diese Integration möglich, RFID-getaggte Produkte direkt mit ihrem Mobilgerät auszulesen. Ein Feature, das mit dem Digitalen Produktpass nochmal mehr an Fahrt gewinnen wird. Nämlich dann, wenn alle Waren über einen umfassenden Datensatz mit vielfältigen Informationen verfügen werden. Konsumenten können sich vergewissern, wie nachhaltig bsp. ein Textilprodukt wirklich ist oder ob es sich bei einem Medikament nicht um ein gefälschtes Plagiat handelt. Von Anbieterseite geht es aber auch darum, das Consumer Engagement zu intensivieren. Der Konsument soll über sein Smartphone stärker mit Artikel und Marke interagieren. Wieviel Umsatzpotenzial darin steckt steckt, lässt sich nur erahnen. Die Ansprüche an diese technische Innovation sind hoch, nicht nur was kleinste Antennen im Smartphone betrifft. Es geht auch um relevante Sicherheitsaspekte. Die verschlüsselte Authentifizierung etwa beim Lesen eines Tags oder die Deaktivierung des Tags nach dem Kauf sind zwei entscheidende Punkte.
Im industriellen Umfeld geht die technologische Entwicklung ebenso weiter. Neue Antennen- und Transponder-Serien von Herstellern wie Kathrein werden zunehmend sensitiver. Damit lassen sich Objekte tracken, die in der Vergangenheit als problematisch galten: ESD (Electrostatic Discharge)-Boxen, Autoreifen oder bestimmte Automotive C-Teile. Der neue GS1-Standard Gen2v3 pusht solche innovativen Anwendungen, weil er die Qualität der RFID-Lesungen auf ein nächstes Level bringt.
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